Der Abwasserkanal am Rüpingsbach hat eine Länge von rund 1,2 Kilometern und entsteht in einer Tiefe von fünf bis sieben Meter. Teilweise wird er im unterirdischen Vortrieb erstellt. Die Rohre haben einen Durchmesser von 1,60 bis 3 Meter. Die eingesetzten Stahlbetonvortriebsrohre werden entsprechend den Anforderungen der Emschergenossenschaft in einer Stahlschalung gefertigt und ausgehärtet. Die Vortriebsrohre sind mit Führungsringen aus wetterfestem Stahl ausgerüstet. Die Vortriebsrohre wiegen je nach Nennweite und Baulänge zwischen 18 t (2,50 m) und 26 t (3,50 m). Verwendet wird ein Beton der Festigkeitsklasse C 50/60. Jedes dritte in die Haltung eingebrachte Vortriebsrohr verfügt über drei Verpressstutzen. Über vier Austrittsstellen verteilt sich während des Pressvorgangs eine Bentonit-Suspension über den gesamten Mantel des Rohres. Das trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Reibung zwischen Boden und Rohrmantel bei.
Foto: Ing.-Büro Fischer /
10.06.11
© Emschergenossenschaft
Die ersten Regulierungsarbeiten der Emschergenossenschaft am Rüpingsbach begannen bereits vor dem Ersten Weltkrieg, konnten aber erst in den Jahren 1919 bis 1920 fertig gestellt werden. Durch die Bergsenkungen, die durch die Zechen der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks AG verursacht wurden, entstanden im Raum Dortmund übel riechende Senkungssümpfe. Nach Beendigung der Arbeiten am Rüpingsbach um 1920 wurden die Gebiete trocken gelegt, wie hier in Dortmund-Schönau.
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10.06.11
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Aufgrund des hohen Grundwasserstandes im Bereich des Rüpingsbaches erfolgt der Vortrieb als so genannter Druckluftvortrieb. Dabei handelt es sich um ein spezielles Vortriebsverfahren. Bei Druckluftvortrieben können die Vorteile der offenen Schilde gegenüber den geschlossenen Vortriebsmaschinen auch im Grundwasser voll genutzt werden, etwa bei der Beseitigung von möglichen Hindernissen. Bei den sogenannten Vollschnittmaschinen mit geschlossener Ortsbrust ist eine Hindernisbeseitigung oft nur mit einer Bergegrube möglich. Im Gegensatz hierzu stellt das offene Haubenschild die variablere Technik dar, um auf etwaige Hindernisse oder wechselnde Baugrundverhältnisse schnell reagieren zu können.
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10.06.11
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